Staatsbrauerei Weihenstephan setzt auf Umpackanlage von BMS
Die BMS Maschinenfabrik liefert als Generalunternehmer die Basis für die Export-Logistik der weltältesten Brauerei.
Wenn Standardgebinde in den internationalen Export gehen, ist viel Planung und Logistik erforderlich. Um diesen Aspekt musste sich die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan lange Zeit nicht selbst kümmern. Die Aufgabe übernahm ein Dienstleister aus dem Münchner Umland. Doch mit dem steigenden Absatzerfolg des Weihenstephaner Bieres galt es, eine eigene Umpackanlage am Standort zu installieren.
Die BMS Maschinenfabrik wurde als Generalunternehmer mit Planung, Konzeption und schlüsselfertiger Montage beauftragt. Wir mussten hierbei u.a. besondere räumliche Einschränkungen beachten, um die gewünschte Kapazität zu erreichen. Dank unserer langjährigen Expertise konnten wir Bestands-, Fremd- und BMS-eigene Maschinen perfekt aufeinander abstimmen. Die platzsparende, modulare Gestaltung unserer Umpacker hat sich einmal mehr als richtig erwiesen.
Werfen Sie einen Blick in diesen Beitrag und lernen Sie die wichtigsten Aspekte des Projektes kennen. Mit unserer Hilfe hat die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan die logistischen Prozesse im Rahmen der versandfertigen Aufbereitung für den Export optimiert. Die Anlage berücksichtigt unterschiedliche Flaschen- und Gebindetypen, lässt sich frei in Bezug auf Taktzeiten und Packkurven programmieren und ist jederzeit nachrüstbar. BMS und Weihenstephan – ein Ergebnis, das voll überzeugt!
Neu bei Weihenstephan: Die automatische Umpackanlage von BMS in der ältesten Brauerei der Welt
Deutsche und speziell bayerische Biere sind nicht nur hierzulande ein Gaumenschmaus, sondern auch international gefragt. Ein Aspekt, der aufgrund von nicht-einheitlichen Gebinden und Flaschentypen besondere Aufmerksamkeit verdient.
Das Problem: Wenn ein weltbekanntes Unternehmen wie die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan den Exportversand handeln möchte, braucht dies viel logistisches Geschick. Deshalb wurde diese Aufgabe auch lange Zeit an einen externen Dienstleister abgegeben. Doch mit dem steigenden Absatz und der Beliebtheit bayerischer Biere sind all dem naturgemäß Grenzen gesetzt.
Die Lösung: Eine vollautomatische Umpackanlage aus dem Sortiment der BMS Maschinenfabrik. Für optimierte, effiziente Abläufe und eine reibungslose Logistik. Vom Einzelgebinde bis hin zur Versandverpackung für den jeweiligen Markt.
Kennzeichen der neuen Umpackanlage sind u.a.:
- • 1:1-Umpacken von 60 bzw. 72 Flaschen pro Hub (errechnete Stundenleistung: 20.000 Flaschen (20er) bzw. 22.000 Flaschen (24er)
- • Betrieb der Anlage im Zwei-Schicht-Betrieb mit jeweils zwei Mitarbeitern und einem Staplerfahrer
- • Plus in der Planung: Rasche Integration einer kombinierten Basket-und-Cluster-Maschine möglich
Vom Benediktinerkloster zur weltweit geschätzten Brauerei – Die Geschichte des Bieres aus Weihenstephan
Dass bayerisches Bier etwas ganz Besonderes darstellt, wussten die Menschen schon vor mehr als einem halben Jahrtausend. Das Benediktinerkloster Weihenstephan, welches seit dem Jahre 1040 das Brauerei- und Ausschankrecht in der Stadt Freising besitzt, gilt als Maßstabsgeber für eine ganze Branche. Schon mehr als 200 Jahre vor dem eigentlichen Statut gab es einen Hopfengarten in Klosternähe. Wenn es eine Brautradition gibt, dann mit Sicherheit hier!
Hier die wichtigsten Eckdaten rund um die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan:
- • Einzug der Landwirtschaftlichen Zentralschule auf den Weihenstephaner Berg (1852)
- • Akademie für Braukunst (1895)
- • Hochschule für Landwirtschaft und Brauwesen
- • Heute: Teil der TU München und in Kombination mit der HS Weihenstephan-Triesdorf ein weltweit anerkannter Standort für Brautechnologie
Das Besondere: In Weihenstephan werden Lehre und Brauereibetrieb seit jeher miteinander verknüpft. Hier wird nicht nur geforscht, sondern auch reger Austausch gepflegt im legendären Weihenstephaner Bräustüberl. Vor allem Nordamerikaner sowie Asiaten schätzen das in den Export gebrachte Weihenstephaner Bier. Doch hiermit treten besondere Probleme des Handlings von Gebinden und Flaschen auf, die es zu handeln gilt.
Weihenstephaner Bier-Export nach Übersee: Umpacken von der Standard- zur Exportverpackung notwendig
Effiziente logistische Abläufe sind wichtig, denn vielfältige Marktpräsenz geht auch mit einem hohen Kosten- und Organisationsaufwand einher. Das weiß auch die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan. Über viele Jahre hinweg wurde das Handling vom Standardgebinde auf ein exportfreundliches Format von einem Dienstleister übernommen. Das erforderte Abstimmung und verzögerte Prozesse, die sich letztlich auch wirtschaftlich bemerkbar machen.
Das Ziel der Staatsbrauerei: Eine modular aufgebaute, leicht bedienbare Anlage für einen reibungslosen Ablauf im Betriebsalltag. Nachdem viele zu komplex gestaltete Anlagen über Bord geworfen wurden, entschied man sich für eine Lösung aus dem Hause BMS. Den entscheidenden Impuls gaben die Besichtigungen bei ausgewählten Brauereien, die bereits auf Komponenten unseres Unternehmens zurückgreifen.
Erste Planungsschritte im Juli 2017: BMS liefert Umpackanlage an die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan
Wir haben stets größten Wert auf eine kompakte, stabile und verwindungsfreie Edelstahl-Konstruktion gelegt. Die Umpacker von BMS, die modular aufgebaut sind und damit jederzeit nachrüstbar, wachsen somit mit dem jeweiligen Bedarf. Durch frei programmierbare Packkurven sowie Taktzeiten lässt sich für jede Produktsorte das ideale Handling umsetzen. Aspekte, die auch Weihenstephan letztlich überzeugt haben.
Gerne skizzieren wir den Ablauf des Projektes sowie die wichtigsten Teilaspekte:
- • Erarbeitung erster Planskizzen (Juli 2017)
- • Gemeinsame Evaluierung von Möglichkeiten und Projektspezifikationen -> Optimierung der Anlage
- • Ziel: Platzierung der Umpackanlage im Bestandsgebäude (Funktion damals: Vollgutlager)
- • Installation der Umpackanlage im neuen Logistikzentrum der Staatsbrauerei
- • Vergabe des Projektes an BMS (Oktober 2017)
- • Verlagerung des neuen Logistikzentrums und Beginn der Montage der Umpackanlage (Januar 2019)
- • Abnahme der Anlage (März 2019)
Die besondere Herausforderung: Nicht nur musste zunächst die Inbetriebnahme des neuen Logistikzentrums abgewartet werden. Zudem galt es, die Vorgaben des Kunden hinsichtlich der Umpackleistung in Einklang zu bringen mit den räumlichen Gegebenheiten. Der Raum war begrenzt, mehrfach geteilt durch unzählige Säulen und damit komplex in der Planungshandhabung. Mehr als 30 Pläne, die nötig waren, bis das finale Layout stand, verdeutlichen dies.
BMS als Generalunternehmer für die Neuinstallation der Weihenstephaner Umpackanlage
Die Staatsbrauerei erteilte uns den Auftrag, eine Komplettanlage zu entwickeln. Wir haben dabei bestehende Anlagen integriert, eigene BMS-Module angepasst sowie Fremdmaschinen in die Steuerung eingebunden. Das gilt sowohl für Transporteure, Be- und Entlader sowie das leistungsstärkste Unimodul aus dem BMS-Sortiment.
Hier sind die Kernelemente dieses Auftrags:
- • Portalroboter mit zwei Achsen
- • Unimodul als Multifunktionslösung (Einpacken, Auspacken, Umpacken) auf Basis eines Portalroboters
- • Versorgung des Systems über mehrere Läufe, u.a. Vollgut, Leerkasten, Kartonzulauf, Kartonauslauf sowie Basketauslauf
- • Zentral angeordnete Transportbänder trennen Ein- und Auspackaufgaben
- • Drei Packköpfe = Achsen, die unterschiedliche Aufgaben übernehmen zwecks Pufferung verschiedener Zu- und Ablaufströme
- • Integration eines zusätzlichen Flaschentisches zwecks Zuführung der 20er-Kästen
Sie sehen: Kartons als auch Baskets werden befüllt, in einen Karton gepackt und entsprechend verteilt. Die Konzeption der Anlage sah u.a. eine Verteilweiche mit dem Ziel einer zweibahnigen Zulaufsteuerung der Baskets vor. Die Palettierung erfolgt über den integrierten Be- und Entlader vom Typ „Unipal 106“.
Die Umpackanlage in Action sehen? Hier geht's zum Video: Umpackanlage Weihenstephan
Erschienen in: Getränke! Technologie & Marketing / November 2019
Hier finden Sie die Lang-Version dieses Berichts zum Download: Reportage Weihenstephan